Große Anteile unerwünschter Emissionen in Deutschland gehen auf den Gebäudesektor zurück. Als großes Wohnungsunternehmen mit rund 50.000 Wohneinheiten liegt in unserem Gebäudebestand daher ein bedeutender Hebel für wirksamen Klimaschutz. Hier besteht ein erhebliches Potenzial, mit unserem Kerngeschäft einen Beitrag zur Zielerreichung des Pariser Klimaabkommens zu leisten und die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Und zwar indem wir auf klimaschonende Bauweisen und energetische Modernisierungen setzen und so mit Bestandswohnungen und Neubauten klimafreundliche Produkte auf den Markt bringen. Gleichzeitig wirft ein solches Vorhaben immer auch die Frage nach der Finanzierung in den Raum.
Wir haben eine ambitionierte Strategie entwickelt: Wir wollen bis 2045 klimaneutral werden, indem wir konsequent auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz in unserem Gebäudebestand setzen. Die jährliche Klimabilanz der GWH wird Schritt für Schritt den Weg zur Klimaneutralität dokumentieren. Das alles wirtschaftlich darzustellen, ist eine riesige Herausforderung und ohne politischen und gesellschaftlichen Willen nicht zu realisieren. Maßgeblich für den Erfolg der Klimastrategie der GWH ist ein fachlich fundierter Mehrjahresplan. Dieser löst energetische Einzelmaßnahmen durch ein integriertes Gesamtkonzept ab und baut auf die Verbesserung der Energieeffizienz durch erneuerbare Energien für klimaneutrales und weiterhin bezahlbares Wohnen. Integrierte quartiersbezogene Lösungsansätze sind dabei der Schlüssel zum Erfolg, da notwendige Maßnahmen besser in einem räumlichen Zusammenhang zu erreichen sind.
In unseren Großwohnsiedlung im Kasseler Brückenhof haben wir 2015 mit unseren Partnern ein neues Nahwärmenetz zur klimaschonenden Wärmeversorgung erstellt.
Mit dem Bau einer neuen Energiezentrale, die über eine mit Biomethan betriebene KWK-Anlage verfügt, werden unsere Gebäude zu einem erheblichen Teil mit CO2-neutral produzierter Wärme versorgt. Der erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Die eingespeiste Strommenge entspricht in etwa dem Verbrauch aller Haushalte der an die Wärmeversorgung angeschlossenen Gebäude.
Daneben wurden alle Gebäude im Quartier hydraulisch abgeglichen und die Regelung der Heizung durch den Einbau von witterungsgeführten Außentemperaturfühlern übernommen. Durch diese Maßnahmen konnte zusätzlich eine Reduzierung des Heizenergiebedarfes von 20% erreicht werden.
Schon heute machen IT und Kommunikationstechniken rund 2% des jährlichen Stromverbrauchs in Deutschland aus – Tendenz deutlich steigend! Deshalb haben wir unsere Server in Rechenzentren umgezogen, die komplett mit Ökostrom betrieben werden. Damit setzen wir auf 100% erneuerbare Energien und sparen ca. 52 Tonnen CO2 im Jahr.